Wunderbare Ungereimtheiten – Rückkehr der Schiffe
»Lieber ein Messer als ein Wort.
Ein Messer kann stumpf sein.
Ein Messer trifft oft
am Herzen vorbei.
Nicht das Wort.«(Hilde Domin: Unaufhaltsam)
Ein Buch nicht so scharf wie eine Klinge, nein, schlimmer, so scharf wie ein Buch, so scharf wie Worte.
„Rückkehr der Schiffe“ von Hilde Domin ist ein Gedichtband. Lyrik wird weder beim Buchensemble noch sonst häufig besprochen. Das finde ich schade. Daher soll diese Rezension auch eine der weniger beliebten Literaturformen für einen Moment ins Rampenlicht rücken. Außerdem ist Hilde Domin als deutsche Autorin, Lyrikerin und Theoretikerin immer ein guter Tipp im Rahmen von Aktionen wie #Frauenlesen. Ich selbst habe da viel nachzuholen und mit Sicherheit ein paar andere auch.
Lese ich Lyrik oder denke über diese nach, tendiere ich dazu, etwas theatralisch zu werden. Sollten also einige Formulierungen übertrieben wirken, wisst ihr Bescheid. Eine letzte Anmerkung, bevor es richtig losgeht: Meine Ausgabe des Buches ist gebraucht gekauft und nicht mehr die neueste. Der Verlag Fischer verkauft derzeit eine Ausgabe, die gut 30 Seiten mehr hat als meine. Zu dem, was noch zusätzlich ins Buch gekommen ist, kann ich nichts sagen.
Matthias liest langsam, weil er nach mehr sucht als nur Unterhaltung. Er sucht nach Tiefe, sprachlichen Höhepunkten, großartigen kleinen und großen Ideen und der einen Zeile in jedem guten Buch, die ihn wirklich berührt. Anspruchsvolle Romane, Graphic Novels, Lyrik, Sachbücher, Kurzgeschichten, Essays und andere Texte werden auf der großen Suche durchgearbeitet. Lesen ist für ihn immer auch Recherche fürs Schreiben und damit fürs Leben.