Wirre Worte überall – Vielleicht auf einem anderen Stern
Maddy ist sechzehn und sterbenskrank: Sie hat Leukämie. Eve, ihre Mutter, versucht ihr alles recht zu machen, doch was Maddy wirklich will, ist ihren Vater kennenzulernen. Als sie ihm schreibt, bringt sie damit Eves sorgsam gewahrte Geheimnisse durcheinander und einiges davon auch ans Tageslicht…
Die ersten drei Dinge, die ich nach dem Lesen getan habe:
- Das Buch in der Mitte zugeklappt.
- Es nie wieder aufgemacht.
- Es zur Bücherbox gebracht (vielleicht gefällt es ja jemand anderem).
Mein Eindruck zu “Vielleicht auf einem anderen Stern”:
Ich habe (wie man im Archiv nachsehen kann), noch nie ein Buch rezensiert, das ich abgebrochen habe. Aus diesem Grund habe ich auch noch nie nur 1 Stern vergeben – denn solange ich es bis zum Ende durchhalte, kann es nicht so schlimm gewesen sein. Aber, es gibt immer ein erstes Mal und leider triff es dieses Buch: “Vielleicht auf einem anderen Stern”. Es ist nicht das erste Buch, das ich jemals abgebrochen habe, aber das erste seit langem und wahrscheinlich das erste, seit ich meine gelesenen Bücher hier rezensiere.
Stärken des Buchs:
Vorab sollte man erwähnen, dass ich jeden bewundere, der sich eines so schweren Themas annimmt wie Karen Raney. Wie schreibt man ein Buch über ein krebskrankes Kind? Wie macht man, dass es nicht zu dramatisch ist, nicht zu traurig, nicht zu kitschig?
Krankheit und Tod ist immer ein schweres Thema, und wenn dann auch noch so junge Menschen im Mittelpunkt stehen … ich würde mich nicht trauen, über soetwas zu schreiben – weil man es einfach nicht (oder nur selten) richtig machen kann.
Schwächen des Buchs:
In diesem Fall gab es gleich mehrere Probleme. Erst mal war mir die Geschichte von Anfang an zu langatmig. Dann kam noch hinzu, dass die Charaktere überhaupt keinen Tiefgang hatten und sich zwar kapitelweise in wirren Gedankengängen verloren haben, dabei aber paradoxerweise gar nichts über sich selbst preisgegeben haben. Die Probleme wirken zwar logisch, aber die Umsetzung immer zu konstruiert. Sprachlich gesehen hat mich das erste Kapitel zwar angesprochen, im Ganzen gesehen bleibt aber alles zu vage und zu verwirrend, und zieht die Story unnötig in die Länge. Ich habe mich immer wieder dabei ertappt, wie ich seiten- und später kapitelweise einfach alles übersprungen habe, weil dort auch einfach nichts von Bedeutung gestanden ist und in der Handlung auch rein gar nichts weitergegangen ist. Emotional hat mich das ganze zudem leider trotz der dramatischen Grundstory überhaupt nicht berührt – das einzige, was ich bei dieser Handlung eigentlich erwartet hätte.
Mein Fazit:
Nach 150 Seiten (von 480) habe ich das Buch dann leider abgebrochen (da war mir dann meine Lebenszeit zu schade für die restlichen 300 Seiten). “Vielleicht auf einem anderen Stern” ist deshalb natürlich nicht per se ein schlechtes Buch, aber für mich hat einfach alles gefehlt, was ich mir von einem Buch wünsche. Für LeserInnen, die auf ausschweifende Dramatik und dauernde Themenwechsel stehen, die andere Ansprüche an Bücher haben als ich, passt es wahrscheinlich eh. Für mich war es aber leider nicht lesbar; daher diesmal nur 1 von 5 Sternen. Muss auch mal sein.
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Vielleicht auf einem anderen Stern
Karen Raney
erschienen bei Diana
10. August 2020
Auch wenn sie besonders oft Fantasy liest, wird prinzipiell jedes Buch gelesen, das unvorsichtig genug war, ihr in die Hände zu gelangen. Nur vor Krimis und Thrillern wahrt Marlen respektvollen Sicherheitsabstand, der sich bei begründetem Spannungsverdacht allerdings sehr schnell verringern kann. Wenn sie nicht gerade liest, haut sie wahrscheinlich gerade eifrig in die Tasten um ihre Roman voranzutreiben und ihre Figuren leiden zu lassen.