Bibliophilara

Bibliophilara

Lara hat, wie wir auch, immer ein Buch dabei und betreibt den Buchblog “Bibliophilara”. In diesem Artikel stellen wir ihren Blog vor und durften ihr zehn Fragen stellen.

Seit 2018 führt die 24-jährige Lara aus Düsseldorf ihren Buchblog „Bibliophilara“ mit ihrer eigenen Homepage, denn Bücher waren schon immer ihr Ding. Die Tapete in ihrem Kinderzimmer hatte neben Bärchen auch Großbuchstaben, mit vier Jahren konnte sie schon einfache Wörter lesen und zur Einschulung hatte sie sich nicht Süßigkeiten, sondern ein Buch gewünscht. Deutsch war ihr liebstes Schulfach und auch den Deutsch-Leistungskurs konnte sie mit 14 Punkten in der Abiturklausur beenden. Noch heute hat sie fast immer ein Buch dabei und ihr Bücherregal nimmt langsam eher die Ausmaße eines Bücherzimmers an.

Ihr Blog beinhaltet hauptsächlich Rezensionen unterschiedlicher Genres, aber auch Blogtouren und andere Artikel.

Lara von Bibliophilara liest ein Buch. Der Falke liest mit.

 

 

Warum betreibst du deinen Buchblog?

Ich betreibe meinen Buchblog „Bibliophilara“, weil Lesen mein größtes Hobby ist. Da ich dieses Hobby in diesem Ausmaß aber nicht mit vielen Menschen in meiner Umgebung teile, fehlte mir oft jemand, mit dem ich mich darüber austauschen konnte. Durch die Homepage und Social Media hat sich das Ganze aber zum Glück geändert und ich habe endlich Kontakt mit Gleichgesinnten. Ich freue mich immer, wenn einer meiner Follower kommentiert.

Was magst du an Büchern?

Einerseits liebe ich die Haptik von Büchern, das Rascheln der Seiten und den Geruch von Papier, aber das geht wohl jedem Liebhaber so. Andererseits ist es eben das, was das Buch als Medium so einzigartig macht. Wie kein anderes erschaffen Bücher riesige fremde Welten, in denen man sich verlieren kann. Sie lassen dem Leser eigene kreative Freiheiten. Sie fordern den Geist, denn man muss konzentriert bleiben. Sie sind lehrreich und einprägsam, denn ich weiß nach einem Jahr noch deutlich mehr von einem Buch als von einem Film. Das Beste ist aber, wenn die Buchstaben sich vor dem eigenen Augen in ein regelrechtes Kopfkino verwandeln.

Welche sind deine liebsten Genres und warum?

Mir ist Abwechslung enorm wichtig. Nur noch ein einziges Genre zu lesen, wäre für mich also ein Alptraum. Zu meinen Favoriten gehören jedoch Jugendbücher, Fantasy und Psychothriller.
Jugendbücher, weil die späte Teenager-Zeit ein unglaublich spannender Moment in der Entwicklung eines Menschen ist. In dieser Zeit entscheidet sich, welchen Lebensweg man einschlägt. Es ist der erste Schritt im Erwachsen werden und ich liebe Charaktere, die gerade in dieser Phase des Lebens stehen und so viele Entscheidungen zu treffen haben.
Fantasy-Romane, weil ich es einfach mag in fremde und magische Welten einzutauchen. Nach einem schlechten Tag ist Fantasy der pure Eskapismus. Mir gefällt es aber auch, wenn die Autoren aktuelle soziale Probleme mit einflechten und subtil Gesellschaftskritik ausüben.
Psychothriller, weil ich Bücher liebe, die ich vor nervenzerreißender Spannung nicht mehr weglegen kann. Ich muss einfach wissen, wie es weitergeht. Nur noch ein Kapitel, dann bringe ich den Müll raus. Oder zwei. Oder drei. Keinem Genre gelingt das so gut wie dem Psychothriller.

Wie wichtig sind Buchblogger*innen deiner Meinung nach für die Buchbranche?

Buchblogger werden in Zukunft noch wichtiger werden, als sie jetzt schon sind. Sie können durch Social Media auch ein junges Publikum erreichen und diese vielleicht sogar zum Lesen inspirieren. Zudem haben Verlage in den letzten Jahren den Wert der Buchblogger erkannt und kooperieren immer häufiger. Einige große Verlage haben sogar eigene Blogpaten, die in fester Kooperation stehen.

Was sind deine liebsten Bücher aller Zeiten?

Puh, das ist definitiv die schwierigste aller Fragen, aber ich versuche meine persönliche Top 10, die breit gefächert ist, als Countdown aufzuführen. Nächstes Jahr würde die Liste aber wahrscheinlich schon wieder anders aussehen als heute.

  • 10. „Percy Jackson – Diebe im Olymp“ von Rick Riordan, Carlsen Verlag
  • 9. „1913“ von Florian Illies, Fischer Verlag
  • 8. „Die Auswahl“ von Ally Condie, Fischer Verlag
  • 7. „Ein ganzes halbes Jahr“ von Jojo Moyes, Rowohlt Verlag
  • 6. „Das Lied von Eis und Feuer“ von George R.R. Martin, Blanvalet Verlag
  • 5. „Dem Tod auf der Spur“ von Michael Tsokos, Ullstein Verlag
  • 4. „Das Parfum“ von Patrick Süskind, Diogenes Verlag
  • 3. „Die Tribute von Panem“ von Suzanne Collins, Oetinger Verlag
  • 2. „Die Chemie des Todes“ von Simon Beckett, Rowohlt Verlag
  • 1. „Per Anhalter durch die Galaxis“ von Douglas Adams, Heyne Verlag

Was wünscht du dir für die Zukunft im Umgang zwischen Verlagen und Bloggenden?

Tatsächlich würde ich mir wünschen, dass Verlage bei Bloggern nicht nur auf die Anzahl der Follower, sondern einfach auch auf potenziell gute und inhaltlich starke Buchblogger achten. Natürlich sind Blogger auch irgendwo Werbeplattformen und viele Follower sind dementsprechend gerne gesehen. Es gibt nur einen einzigen Verlag, der damals trotz weniger Follower bereits mit mir kooperiert hat. Das ist sehr schade und ich würde mir da einen Wandel wünschen. Von Bloggern wünsche ich mir, dass sie sich ihre Meinungen nicht durch Kooperationen manipulieren lassen. Mein Rat ist: Bleibt ehrlich! Lobt nicht jedes Buch über die Maßen, nur weil ihr es vom Verlag erhalten habt. Geht an solch ein Buch heran, als hättet ihr es euch selbst gekauft.

Welche Erfahrung hast du mit Büchern von Selfpublishern gemacht?

Ehrlich gesagt habe ich noch kein einziges Buch von einem Selfpublisher gelesen. Ich bin mir sehr sicher, dass es unter Selfpublishern großartige Autoren gibt, die Verlagsautoren in nichts nachstehen. Aber mein Bücherregal platzt jetzt schon aus allen Nähten. Wenn ich auch noch Selfpublisher lesen würde, würde ich dem Ganzen gar nicht mehr Herr werden.

Was wünscht du dir für die Zukunft im Umgang zwischen Selfpublishern und Bloggenden?

Ein respektvoller Umgang miteinander. Das bedeutet nicht nur ein höflicher Umgangston, sondern noch viel mehr. Für Selfpublisher heißt das, die Buchblogger gezielt persönlich anzuschreiben. Verfasst bitte nicht irgendeinen Einheitstext, den ihr an jeden Buchblogger versendet, den ihr finden könnt. Seid wählerisch: Schreibt der Blogger überhaupt über euer Genre? Gefällt euch der Schreibstil des Bloggers? Schließlich wird euer Werk auch durch ihn präsentiert. Ich habe beispielsweise bereits von einer US-amerikanischen Selfpublisherin per Nachricht einfach den Link zu ihrem Erotik-Roman erhalten. Erstens, lese und rezensiere ich nicht auf Englisch, zweitens lese ich keine Erotik und drittens wäre ein Text zum Link eigentlich nett gewesen. Auch Selfpublisher, die Blogger dazu auffordern, ihr Buch zu kaufen, sind einfach unverschämt. So etwas ist eher Antiwerbung als Werbung.
Für Blogger bedeutet das aber auch, Selfpublisher nicht als Steller kostenloser Lektüre zu betrachten. Falls ihr einem Selfpublisher absagt, macht das bitte im angemessenen Ton und haltet Vereinbarungen ein, denn auch Selfpublisher haben bereits schlechte Erfahrungen mit Bloggern gemacht.

Lesen die Menschen immer weniger? Welchen Trend beobachtest du?

Durch die digitalen Medien, die in den letzten 20 Jahren enormen Einfluss auf die Gesellschaft gewonnen haben, habe ich persönlich das Gefühl, dass die Konzentration der Leute nachlässt. Kaum ein Video im Internet wird ab einer Länge von 15 Minuten bis zum Ende geschaut, kaum ein Zeitungsartikel vollständig gelesen. Wem das nicht gelingt, dem wird es erst recht schwer fallen 50 Seiten am Stück durchzuhalten. Nach meinem Empfinden stagniert die Zahl der Buchleser aber. In jeder Generation gibt es Leser und Nichtleser, unabhängig davon, ob sie mit Fernseher, Game Boy, Netflix oder nichts dergleichen aufgewachsen sind. Wenn ich in der Bahn sitze, stecken die Meisten wirklich ihre Nase in ihr Smartphone. Ich sehe aber regelmäßig Menschen, die ein Buch lesen. Erst gestern habe ich jemanden „Das Lied von Eis und Feuer“ von George R.R. Martin lesen sehen.

Wo siehst du deinen Buchblog in fünf Jahren?

Das weiß ich jezt noch nicht, ich hoffe aber, dass ich immer noch die Zeit finden werde, den Blog regelmäßig zu führen. Ansonsten freue ich mich einfach auf die Bücher, die ich noch lesen werde und die Menschen, die ich dadurch kennenlernen werde.

 

Wenn du Lust auf Fantasy, Jugendbücher und Psychothriller hast, solltest du Bibliophilara einen Besuch abstatten!

3 Replies to “Bibliophilara”

  1. danke für diesen Artikel.
    Bibliophilara musste ich hundert Mal lesen bis ich gecheckt habe, wie der Name zustandekommt

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