BlueSiren

BlueSiren

Babsi ist die Frau hinter “BlueSiren”. Die Autorin und Buchbloggerin ist bekannt für ihre Affinität zu Blobfischen und dem Meer, ihrem Roman über Meerjungfrauen und Piraten, und seit einigen Monaten pusht sie unveröffentlichte Autor*innen durch ihr #ProjektArbeitstitel. Heute stellen wir euch die Bloggerin des Monats Oktober vor: Babsi von BlueSiren!

Babsi taucht auf ihrem Blog „BlueSiren“ in die vielseitige und fantastische Welt der Bücher ab. Neben Fantasy, auch Gesellschaftsromane, Jugendbücher und allerlei Perlen, die sich so in den Gewässern der Literatur finden lassen. Sie liest gerne auch abseits der Strömung kleiner Autor*innen und Selfpublisher*innen.

Zusätzlich fließen Inhalte aus dem Psychologie Studium in ihre Beiträge ein und so finden sich neben Rezensionen, Blogtouren und Interviews auch Beiträge rund um die psychische Gesundheit. Ab und zu postet sie auch Schnipsel aus ihren eigenen Schreibprojekten.

Warum betreibst du deinen Buchblog?

Weil ich mich gerne reden höre.

Gut, ein bisschen Selbstdarstellung ist sicherlich dabei.

Aber ich mag auch den Austausch und freue mich, wenn ich Leute durch meine Beiträge und Rezensionen auch für Bücher begeistern kann. Es ergeben sich auch wunderbare Gespräche und man kann sich austauschen, gemeinsam über Lieblingsbücher schwärmen und über Hassbücher lästern.

Außerdem habe ich so viele tolle Leute aus der Buchbubble kennen gelernt, die ich nicht mehr missen möchte!

Was magst du an Büchern?

Bücher enthalten Geschichten. Und Geschichten sind so vielseitig wie die Menschen, denn jeder hat eine eigene Geschichte zu erzählen. Unterschiedliche Blickwinkel und Perspektiven, Träume und Fantasien, die Frage „Was wäre, wenn…?“ – es ist einfach für jeden Geschmack und jede Stimmung etwas dabei.

Das Medium Buch ist eine liebevolle Erinnerung zum darin herumblättern, Sachen markieren, dran riechen und immer wieder anschauen.

Außerdem mag ich an Büchern, dass die eigene Vorstellungskraft bzw. das Kopfkino läuft.

Welche sind deine liebsten Genres und warum?

Ich lese wirklich gerne querbeet und Genresalat. Aber meine liebsten Genres sind neben psychologisch tiefgründigen und düsteren, melancholischen Büchern (die es in allen Genres gibt) vor allem Fantasy und Urban Fantasy.

Da ich gerne lese, um dem Alltag zu entkommen und abseits der realen Möglichkeiten träume, sprechen mich phantastische Bücher einfach an. So viele faszinierende Kreaturen und Welten, die einen komplett vergessen lassen, in was für einer Welt man selbst lebt. Dazu ein gewisser schauriger Kitzel, wenn man sich fragt, ob diese Wesen nicht doch vielleicht irgendwo irgendwann existieren könnten. Außerdem vereinen phantastische Geschichten ganz oft actionreiche, nachdenkliche und romantische Inhalte. Eben eine ganz wüste Mischung, so bunt und chaotisch wie das Leben selbst.

Wie wichtig sind Buchblogger*innen deiner Meinung nach für die Buchbranche?

Sie tragen die Begeisterung fürs Lesen nach außen. Und für die vielfältigen Genre. Für jede Nische gibt es einen Buchblog und das ist doch wunderbar.

Die Buchbesprechungen und Buchvorstellungen sind oft viel schöner und detaillierter als beispielsweise kurze Kaufmeinungen. Außerdem gibt es viele vertiefende Beiträge, die sich mit Buchthemen auseinandersetzen.

Ich glaube, dass Buchblogger – egal ob eigene Website oder Social Media – dazu beitragen das Lesen am Leben zu erhalten und es zu zelebrieren. Das bei vielen jungen Leuten „eingestaubte und altmodische“ Lesen wird modern, cool und zugänglich.

Und ich denke dass sie vielen Verlagen auch einen Teil an Social Media bzw. Werbearbeit „abnehmen“, gerade bei Midlist-Büchern, die vielleicht nicht so viel Werbebudget erhalten.

Was sind deine Top 10 Bücher aller Zeiten?

Was für eine fiese Frage!

  • Michael Ende: Momo, Thienemann Esslinger

Für mich ein zeitloser Klassiker mit so vielen wunderbaren Botschaften, liebevollen Charakteren und verträumten Ideen.

  • Ransom Riggs: Die Insel der besonderen Kinder-Reihe, Droemer Knaur

Eine wunderbare Mischung aus fesselnder Geschichte, bizarrer Düsternis und liebenswürdiger Charaktere. Wahrlich besonders!

  • Stephen King: Sie, Heyne

Ich brauche normalerweise ziemlich lang für dicke Bücher. Nicht bei „Sie“ von Stephen King, das brutal und gewalttätig und unglaublich spannend ist.

  • Katrin Ils: Splitter der Nacht, SP Buch

Dunkle Magie, ein fesselnder Schreibstil und eine lebhafte Fantasywelt, die Lust auf mehr macht.

  • Sarah Kuttner: Mängelexemplar, Fischer

Galgenhumor und ein spannender, angenehm leichtfüßiger und doch ernsthafter Blick auf psychologische Erkrankungen.

  • KanaeMinato: Geständnisse, C. Bertelsmann

Ein Pageturner, verstörend und fesselnd mit einem bombastischen Ende.

  • Nika Sachs: Schneepoet, SP Buch

Eine intensive, bildhafte und sehr nachdenkliche Geschichte. Wir leben direkt im Kopf eines sehr zerbrochenen, aber witzigen und intelligenten jungen Mannes, der versucht, das Leben irgendwie zu meistern.

  • Matt Haig: Ziemlich gute Gründe am Leben zu bleiben, dtv

Matt Haig schreibt über die dunkelste Zeit seines Lebens. Seine Depression, die Suizidgedanken, die Angst und was ihn dazu bewegt hat, am Leben zu bleiben. Sehr persönlich, mit ein bisschen Humor und vielen guten Gedanken ein wirklich tolles Buch über #mentalhealth.

  • Leigh Bardugo: Grischa Trilogie, Droemer Knaur

Eine recht klassisch anmutende Fantasy Trilogie, die sich vieler klassischer Elemente bedient. Abenteuer, Romantik und eine etwas starre Protagonistin. Aber das Worldbuilding! Und „Der Dunkle“! In diese Elemente habe ich mich verliebt. Leider bin ich noch nicht dazu gekommen „Das Lied der Krähen“ zu lesen, was in derselben Welt spielt und noch besser sein soll.

  • L. Stine: Fear Street, Loewe

Was habe ich diese gruseligen Krimis, manchmal mit übernatürlichem Touch, in meiner Jugend verschlungen! Jede Woche habe ich mir als Teenie einen neuen Band geholt, wenn es das Taschengeld zuließ. Neulich erst habe ich schweren Herzens eine ganze Kiste davon weiterverschenkt, damit jemand anderes in den Genuss kommt.

Was wünscht du dir für die Zukunft im Umgang zwischen Verlagen und Bloggenden?

Da ich meist direkt mit Autor*innen in Kontakt trete, wünsche ich mir gar nicht so viel von den Verlagen.

Außer dass sie für Events vielleicht öfter verschiedene Leute einladen und nicht immer dieselben „großen“ Blogger*innen.

Welche Erfahrung hast du mit Büchern von Selfpublishern gemacht?

Sehr gute! Ich lese viele Selfpublishing Bücher – die meisten Autor*innen kenne ich auch inzwischen persönlich. Ich halte es da wie mit allen Büchern – wenn mich Klappentext und Cover interessieren, schaue ich mir eine Leseprobe an. Gefällt die auch, wird es gekauft.

Was wünscht du dir für die Zukunft im Umgang zwischen Selfpublishern und Bloggenden?

Obwohl es überall steht und überall gesagt wird, geschieht es leider doch recht häufig – Massenmails von Selfpublishern, die sich irgendwo eine Mail Liste kopiert haben und „Hallo Blogger“ schreiben.

Ich schenke den Büchern Zeit und Aufmerksamkeit und das wünsche ich mir auch von den Leuten, die mich gezielt um Rezensionen bitten. Auf meinem Blog sieht man recht schnell, was ich lese. Es steht auch dran, was ich nicht lese oder wenn ich gerade „ausgebucht“ bin.

Die meisten Selfpublisher*innen machen das ganz wundervoll mit lieben Anschreiben und Mühe, aber die schwarzen Schafe gibt es halt auch noch.

Von der Bloggerseite würde ich mir wünschen, dass mehr Blogger*innen sich gegenüber Selfpublishing Büchern öffnen.

Lesen die Menschen immer weniger? Welchen Trend beobachtest du?

Ich denke nicht, dass die Leute weniger lesen. So im Großen und Ganzen. Aber die Medien verändern sich. Statt reinen Büchern gibt es Hörbücher, Videospiele, Podcasts und Videos. Alles Möglichkeiten, um Geschichten zu konsumieren.

Man liest mehr Kurznachrichten, Social Media Postings und Mails als Bücher. Die kognitive Beanspruchung nimmt eher zu als ab. Deswegen denke ich auch, dass es in Zukunft vermehrt kürzere oder andere Buchformate geben könnte. Denn die Aufmerksamkeitsspanne bzw. die Kapazität für Textverarbeitung sinkt mit der Flut an Informationen. Das sind Herausforderungen, denen wir uns als Menschen in Zukunft stellen müssen. Die richtige Balance zwischen Über- und Unterforderung.

Geschichten, auch in Buchform, werden immer bleiben. Denn viele Leute lesen gerne, aber es ist eben nicht ihre oberste Priorität.

Wo siehst du deinen Buchblog in fünf Jahren?

Ich habe keinen blassen Schimmer. Ich hoffe natürlich, dass ich den Blog weiterführen kann, aber ich weiß noch nicht mal, wo ich persönlich, arbeitstechnisch oder lokal in fünf Jahren sein werde. Wie mein Übergang ins Berufsleben klappen wird, wo es mich hin verschlagen wird und wie viel Zeit ich dann haben werde.
Denn ich merke auch schon mit Studium und Nebenjob, dass der Blog oftmals etwas kurz kommt. Vielleicht wird es sich mehr auf meine Social Media Kanäle auslagern?

Ich mache mir da keine Sorgen oder großen Pläne (das Leben kommt eh meistens anders als man denkt), sondern lasse mich einfach treiben.

 

 

Besucht Babsis Blog Bluesiren.de und hinterlasst gerne liebe Grüße vom Buchensemble 😉

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