Buchstabenträumerei

Buchstabenträumerei

Anna ist Buchbloggerin, Content Managerin und  Mutter. Auf ihrem Blog „Buchstabenträumerei“ rezensiert sie Bücher, stellt aber auch buchige Themen aller Art vor. In dieser Blogvorstellung erfährst du mehr über Annas Arbeit, denn wir durften ihr ein paar Fragen stellen.

Der Buchblog Buchstabenträumerei existiert seit August 2015. Hier erscheinen wöchentlich Artikel rund um das Thema Bücher – in erster Linie Rezensionen, aber auch Eventberichte, Buchverlosungen und Bloggeraktionen gehören natürlich mit dazu. Der Kopf hinter dem Blog ist Anna, 39 Jahre alt, ehemals Weltenbummlerin und mittlerweile sesshaft in Köln. Seit sie denken kann, hat sie Bücher geliebt – erst bekam sie sie als Kind vorgelesen, danach verschlang sie fast alles, was sie in die Finger bekam. Wenn sie ihre Nase nicht gerade in ein Buch steckt, arbeitet sie als Content Managerin und genießt die Familienzeit mit Freund und Tochter.

Warum betreibst du deinen Buchblog?

Weil ich Bücher liebe und andere begeistern möchte. Weil ich den Kontakt zu Verlagen und Autoren sehr schätze. Und weil ich mich in der Bloggerszene einfach unglaublich wohl fühle!

Was magst du an Büchern?

Bücher trösten, bringen zum Lachen und zum Weinen – sie wecken eine unendliche Bandbreite an Emotionen zum Leben und erlauben mir, für eine begrenzte Zeit jemand anderes zu sein. Als sei man ein*e Schauspieler*in, der/die in eine Rolle schlüpft, nur dass man dazu glücklicherweise nicht vor einer Kamera oder auf der Bühne stehen muss.

Welche sind deine liebsten Genres und warum?

All-Age-Literatur, Entwicklungsromane und Jugendliteratur sind besonders spannend, denn in dieser Zeit machen Jugendliche und junge Erwachsene viele Entwicklungsschritte durch, sie befinden sich in der Selbstfindungsphase. Hinzu kommen die erste große Liebe, unter Umständen Konflikte mit der Familie, etc. Es ist einfach immer interessant! Fantasy und Science Fiction entführen in andere Welten oder in eine ferne Zukunft und setzen sich dabei nicht selten kritisch mit dem heutigen Weltgeschehen auseinander.In diese Kerbe schlagen natürlich insbesondere Gesellschafts- und Familienromane, die einen intensiven Blick auf Verstrickungen innerhalb der Gesellschaft und der Familie werfen.

Wie wichtig sind Buchblogger*innen deiner Meinung nach für die Buchbranche?

Buchblogger*innen sind eine Bereicherung für die Literaturszene, da sie subjektiv und emotional über Bücher schreiben und eine ganz andere Zielgruppe erreichen als das Feuilleton oder eine Literaturbeilage in Printzeitungen. Zudem leben die meisten Buchblogger*innen Social Media, eine Marketing-Plattform, die vielen Literaturkritikern (noch) fremd ist. Daher tragen sie immens dazu bei, die Begeisterung für das Lesen insbesondere bei der jüngeren Zielgruppe zu wecken bzw. aufrecht zu erhalten und über großartige Bücher zu informieren.

Was sind deine Top 10 Bücher aller Zeiten?

  1. Tamora Pierce, Alanna von Trebond (Band 1-4), Arena Verlag
  2. J. D. Salinger, The Catcher in the Rye, Little, Brown and Company
  3. David Levithan, Two Boys Kissing, S. Fischer Verlage
  4. Ancrum, The Wicker King, Macmillan Publishing
  5. Christina Lauren, Autoboyography, Simon & Schuster
  6. Angelo Surmelis, The Dangerous Art of Blending In, Balzer+Bray
  7. Tad Williams, Das Geheimnis der Großen Schwerter (Band 1-4), S. Fischer Verlage/Klett-Cotta
  8. Jane Austen, Persuasion, Chiltern Publishing
  9. Astrid Lindgren, Die Brüder Löwenherz, Verlagsgruppe Oetinger
  10. Otfried Preußler, Krabat, Thienemann-Esslinger Verlag

Was wünschst du dir für die Zukunft im Umgang zwischen Verlagen und Bloggenden?

Die Verlage haben sich, wie ich finde, in den letzten Jahren extrem gut für die Zusammenarbeit mit Blogger*innen aufgestellt. Seien es Rezensionsexemplare, Interviews mit den Autor*innen, Events, Social Media Takeovers, etc. – die Bandbreite an Kooperationsmöglichkeiten ist groß. Auch finden sich Meinungen von Blogger*innen bereits häufig in Verlagsvorschauen wieder, das ist großartig. Für die Zukunft würde ich mir wünschen, dass Verlage noch ein klein wenig mehr ein Bewusstsein dafür entwickeln, dass viele Blogger*innen vollwertige Marketingkanäle sind und dies auch entsprechend noch mehr wertschätzen. Vielleicht wird es hierzu bald spannende Konzepte geben, wer weiß 🙂

Welche Erfahrung hast du mit Büchern von Selfpublishern gemacht?

Von den Büchern von Selfpublisher*innen wurde ich bisher sehr positiv überrascht. Überhaupt ziehe ich den Hut vor dem, was die Autor*innen in Eigenregie leisten. Diese Liebe zum Schreiben spürt man! Sowohl optisch als auch inhaltlich stehen sie Verlagsveröffentlichungen meist in nichts nach und ich bin sehr froh, dass sie inzwischen auch in Buchhandlungen zu finden sind und die entsprechende Anerkennung bekommen.

Was wünscht du dir für die Zukunft im Umgang zwischen Selfpublishern und Bloggenden?

Es wäre wundervoll, wenn gerade Blogger*innen und Selfpublisher*innen noch enger zusammenarbeiten würden, da beide etwas eint: Sie setzen sich ohne Bezahlung für etwas ein, für das sie sich begeistern und was sie erfüllt. Einige Blogger*innen sind in dieser Hinsicht bereits sehr intensiv engagiert, das finde ich toll! Tatsächlich müsste ich bei dieser Frage eher mir selbst an die Nase fassen, da ich oftmals leider noch Verlagsbüchern den Vorrang gebe. Ich gelobe Besserung!

Lesen die Menschen immer weniger? Welchen Trend beobachtest du?

In meinem Freundes- und Bekanntenkreis beobachte ich tatsächlich, dass weniger gelesen wird. Zwar ist dies nur ein kleiner Ausschnitt, doch auch darüber hinaus habe ich den Eindruck, dass weniger Menschen zu Büchern greifen als noch vor zehn, zwanzig Jahren. Zumindest Erwachsene. Kinder, so mein Gefühl, lesen unverändert gerne und auch teilweise sehr viel. Spannend finde ich, dass E-Books den Printbüchern nicht den Rang abgelaufen haben – das hätte ich so nicht erwartet. Aber anscheinend mögen Leser nach wie vor das Gefühl, ein Buch in der Hand zu halten.

Wo siehst du deinen Buchblog in fünf Jahren?

In fünf Jahren bin ich mit meinem Buchblog hoffentlich nach wie vor so aktiv wie jetzt. Natürlich wäre es großartig, wenn Buchstabenträumerei in gewisser Weise „renommiert“ ist und bei Verlagen und Autor*innen einen guten Ruf genießt, doch das muss natürlich nicht sein. Ich werkel auch gerne eher unbemerkt vor mich hin. Ein konkretes Projekt ist es aktuell, einen Schwerpunkt auf Debütromane zu setzen, da ich Erstlingswerke unheimlich gerne lese, und diese besser in den Vordergrund zu stellen. Doch darüber hinaus lasse ich alles ganz entspannt auch mich zukommen.

 

Wenn du mehr von Anna, der Buchstabenträumerin lesen möchtest, besuche ihren Buchblog und hinterlasse liebe Grüße vom Buchensemble!

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