Nichts von dem, was ich erwartet hatte – Die Krankheitensammlerin
Fiona ist unglücklich. Sie ist übergewichtig, hat Rückenschmerzen, ihre Schilddrüse ist im Arsch und überhaupt läuft alles überhaupt nicht so, wie es soll. Zeit, etwas zu ändern! Und zwar radikal, von heute auf morgen und am besten alles gleichzeitig. Mit ihrem neuen Ich will sie durchstarten – doch das ist gar nicht so einfach, wie man glaubt.
Die ersten drei Dinge, die ich nach dem Lesen getan habe:
- Aus dem Bus aussteigen.
- Meinen Koffer nach Hause tragen.
- Mich freuen, dass ich dieses Buch gelesen habe.
Mein Eindruck zu Die Krankheitensammlerin:
Ich muss ja gestehen, ich dachte, Die Krankheitensammlerin sei kein Buch, das ich unbedingt lesen muss. Nicht mein Thema irgendwie, Gewichtsprobleme, Depressionen, Krankheit – als angehende Ärztin muss ich mich ja sowieso damit beschäftigen, dann nicht auch in der Freizeit, bitte, ja? Und Pessimismus gibt’s ja so auch schon genug in der Welt. Und dann auch noch auf lustig gemacht? Oh Gott. Deutscher Humor ist eigentlich gar nicht meins.
Warum ich es trotzdem gelesen hab? Weil die Autorin es mir zugeschickt hatte, als Dankeschön. Aber das ist natürlich nicht die Wahrheit, ich hatte die erste Version des Buches ja auch schon daheim und hab sie nie gelesen, weil… ja, ihr wisst schon. Jetzt war ich aber auf dem Rückflug von Berlin und meine andere Lektüre, obwohl wirklich dick, war aus. Einfach ausgelesen. Und noch ein ganzer Flug und eine Busfahrt nach Hause vor mir, super spät, fast Mitternacht. Also hab ich mir gedacht: Na gut, ich muss wach bleiben. Und wenn ich diese Krankheitensammlerin schon bei mir habe, mit dem neuen, hübscheren Cover, dann kann ich sie ja eigentlich auch wirklich mal lesen. Kia freut sich ja auch bestimmt. Wird wohl nicht so schlimm werden. Und plötzlich … ja.
Stärken des Buchs:
Ich muss gestehen, das Buch hat mich wirklich überrascht. Kein nerviger Pessimismus, kein Gejammere, kein langweiliges Hin und Her. Stattdessen eine wirklich erfrischend lustige und einnehmende Geschichte mit glaubhaften Charakteren und angenehmem Schreibstil. Fiona überzeugt als Protagonistin durch und durch, nervt nicht, sondern unterhält auf intelligente und überraschende Art und Weise. Auch aus angehend-ärztlicher Sicht ist alles gut recherchiert, angenehm in die Handlung eingebaut und wartet mit Gedanken und Messages auf, aus denen sich jeder das eine oder andere mitnehmen kann!
Schwächen des Buchs:
Bis auf ein paar Kleinigkeiten (Schreibfehlerchen oder so, aber das gibt es überall), die allerdings nicht einmal erwähenswert sind, fällt mir zu Schwächen wirklich nichts ein – und das, obwohl ich wirklich darauf geachtet habe und die denktbar schlechteste Ausgangssituation hatte beim Lesen!
Mein Fazit:
Auch wenn ich es nie gedacht hätte: Ich habe Die Krankheitensammlerin noch am Heimweg durchgesuchtet und zwar nicht, weil ich dazu gezwungen war, sondern weil ich es wirklich lustig fand! Super Story, super Lektorat, ich bin begeistert und kann das Buch uneingeschränkt empfehlen, auch wenn man das Genre eigentlich nicht mag. Überraschenderweise daher tatsächlich 5 von 5 Sternen für dieses Buch von Kia Kahawa!
Du magst, wie M. D. Grand schreibt? Hier findest du eine Liste all ihrer Rezensionen!
Die Krankheitensammlerin
Kia Kahawa
erschienen bei BoD – Books on Demand
05. Mai 2016
16. Mai 2019 (Neuauflage)
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Auch wenn sie besonders oft Fantasy liest, wird prinzipiell jedes Buch gelesen, das unvorsichtig genug war, ihr in die Hände zu gelangen. Nur vor Krimis und Thrillern wahrt Marlen respektvollen Sicherheitsabstand, der sich bei begründetem Spannungsverdacht allerdings sehr schnell verringern kann. Wenn sie nicht gerade liest, haut sie wahrscheinlich gerade eifrig in die Tasten um ihre Roman voranzutreiben und ihre Figuren leiden zu lassen.