Räum doch mal deine Szenen auf – Harry Potter und der Orden des Phoenix
Ein weiteres Schuljahr in Hogwarts und alles wird direkt düster in “Harry Potter und der Orden des Phönix”. Denn Voldemort ist zurück, jetzt wissen es alle, und es haben sich einige Zauberer und Hexen zusammen getan, um gegen ihn zu kämpfen: der Orden des Phoenix.
Die ersten drei Dinge, die ich nach dem Lesen getan habe:
- Sirius Black zum tausendsten Mal betrauert.
- Mich gefreut, dass ich danach zu einem Teil komme, den ich wieder mag.
- Mich gefragt, ab welchem Punkt Rowling ihren Rotstift verloren hat.
Mein Eindruck zu Harry Potter und der Orden des Phönix:
Schon so oft habe ich mich gefragt, warum der fünfte Teil „Harry Potter und der Orden des Phönix” heißt. Die anderen Titel machen Sinn, denn darum geht jedes Mal das Geheimnis, aber der Orden wird schon zu Beginn vorgestellt, dann hat Harry Potter nichts mit ihnen zu tun und am Ende treten sie halt noch mal auf. Grundsätzlich finde ich diesen Teil aber auch viel schwammiger als die anderen, weil es plötzlich nicht mehr um eine Sache geht, sondern um ganz viele. Es ist auch der letzte Teil, den man nicht mehr alleinstehend lesen kann.
Stärken des Buchs:
Harry Potter war in meinen Augen immer der jammernde, austauschbare Junge, doch in diesem Teil bekommt er zum ersten Mal einen individuellen Charakter. Er und auch die anderen Figuren wachsen über sich hinaus und haben starke Emotionen. Dadurch erscheint die gesamte Reihe in einem epischeren Licht. Es geht auch verstärkt um Freundschaft, denn die Jugendlichen opfern sich füreinander auf und beschützen sich, dabei geht es nicht nur um Harry, Ron und Hermine, sondern auch um Luna und Neville. Harrys Bund mit Sirius wird intensiver, was mich versöhnt, denn im Film geht das komplett unter, weswegen mich der Filmtod von Sirius auch nervt, im Buch habe ich aber wieder mitgelitten.
Schon beim ersten Lesen liebte ich die Erinnerungen mit James Potter. Das Denkarium gehört zu meinen liebsten Zauber-Artefakten und ich liebe jede Szene damit.
Schwächen des Buchs:
Wie schon erwähnt ist die Handlung von „Der Orden des Phoenix“ viel zu chaotisch. Deswegen kann ich nach Beenden des Buches auch nie sagen, was eigentlich alles passierte. Ein wenig kommt mir das Buch wie Geplänkel dazwischen vor, denn das eigentlich Wichtige passiert doch im Band davor und danach.
Das Ende ist super chaotisch, im Grunde rennen sie durch zig Räume und da ist was Verwirrendes und hier ist was Verwirrendes und man hat die ganze Zeit keine Lust, weil auch alles so verdammt irrelevant ist. Das ist eine der wenigen Sachen, die der Film besser gemacht hat, denn der hat dieses Fusselende aufgeräumt.
Mein Fazit zu Harry Potter und der Orden des Phönix:
Eigentlich ist Harry Potter und der Orden des Phönix gut, zumindest stellenweise. Aber da muss ich einfach von Schriftstellerin zu Schriftstellerin sagen: Mensch, Rowling, das kannst du besser.
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Harry Potter und der Orden des Phönix
J. K. Rowling
erschienen bei Carlsen
11. Februar 2009
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Magret liest nie, ohne dabei zu schimpfen. Am wenigsten mag sie wiedergekäute Ideen, leere Worthülsen oder Floskeln. Dafür steht sie auf Experimente, selbst wenn sie schiefgehen. Die Figuren sind ihr wichtiger als der Plot. Daher liest sie vor allem Entwicklungsromane, klassische und welche der Gegenwartsliteratur.