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Sich wütend und allein fühlen – Einer von uns [Rezension]

Sich wütend und allein fühlen – Einer von uns [Rezension]

Ein fesselnder, erschütternder Roman über zwei junge Brüder und ihren übergriffigen Vater – Daniel Magariels Buch ist das verblüffende Debüt eines neuen, großen Talents. Die drei – ein zwölfjähriger Junge, sein älterer Bruder und ihr Vater – haben den „Krieg“ gewonnen: So nennt der Vater seine bittere Scheidung und den Kampf ums Sorgerecht. Sie verlassen Kansas und fahren nach Albuquerque, um noch einmal neu zu beginnen.

Die Jungen gehen zur Schule, spielen Basketball, finden Freunde. Ihr Vater arbeitet von Zuhause aus. Bald aber wachsen sich kleine Fehltritte des Vaters zu einer finsteren Irritation aus, müssen die Jungen erkennen, dass sich ihr Vater verändert, unberechenbar wird, mitunter brutal. Vor der kargerhabenen Kulisse der Landschaft New Mexicos erzählt Magariel mit bestechender Klarheit, wie die Jungen verzweifelt versuchen, die Familie zusammenzuhalten, sich gegenseitig schützen und helfen, und schließlich ums eigene Überleben kämpfen. „Einer von uns“ ist eine kurze Geschichte mit gewaltiger emotionaler Wucht.

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Wahnsinn! – Nachruf auf den Mond [Rezension]

Wahnsinn! – Nachruf auf den Mond [Rezension]

Matthew Holmes hatte eine schöne frühe Kindheit, obwohl sein großer Bruder Simon an der Glasknochenkrankheit erkrankt ist. Dann geschah ein Unfall im Urlaub, und Simon trug seinen kleinen Bruder, um ihm zu helfen. Jetzt ist Simon tot, und Matthew ist schuld. Zumindest sagt er das. Seine Mutter ist schwer depressiv, Matthew muss die Schule wechseln, um von der Erinnerung an seinen toten Bruder wegzukommen. Doch die Erinnerung kommt mit: In Form einer Psychose erscheint Matthew sein Bruder immer wieder. Eine paranoide Psychose bringt ihn in die Psychiatrie, wo er auf einem Computer Tagebuch schreibt. Und dieses Tagebuch heißt: Nachruf auf den Mond.

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Papa, der Nazi – Der Junge im gestreiften Pyjama [Rezension]

Papa, der Nazi – Der Junge im gestreiften Pyjama [Rezension]

Jeder einzelne Satz dieser Rezension ist ein einziger Spoiler. Weder Autor noch Verlag haben vorgesehen, dass der Leser vor dem Aufschlagen dieses interessanten Buches etwas vom Inhalt erfährt. Da du hier aber beim Buchensemble bist, erzähle ich dir dennoch etwas zum Inhalt.

Bruno ist neun Jahre alt und zieht um. Von seinem geliebten Berlin geht es für ihn, seine Mutter und seine 12-jährige Schwester Gretel (die ein hoffnungsloser Fall ist, weil Pubertät) und den Vater an einen neuen Ort. Dieser neue Ort ist hässlich und hat einen komischen langen Zaun. Der Vater wurde vom Furor versetzt und ist jetzt Kommandant. Das neue Haus, das Bruno so gar nicht leiden kann, heißt aus unerfindlichen Gründen Aus-Wisch. Und dann lernt Bruno jemanden kennen, der auf der anderen Seite des Zauns wohnt.

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Unmoralisches Lesevergnügen – Ein Spion im Haus der Liebe [Rezension]

Unmoralisches Lesevergnügen – Ein Spion im Haus der Liebe [Rezension]

Sabina ist auf der Suche nach der Liebe, gleichzeitig aber auch auf der Flucht vor ihr. Sie ist verheiratet, doch ihr Ehemann Alan schenkt ihr zwar ein väterliches Heim, das sie braucht, doch gleichzeitig fühlt sie sich vom Stillstand gejagt. Der Kurzroman beginnt mit ihrem Anruf bei einem Detektiv. Sie hatte wahllos eine Nummer gewählt, um einem Fremden ihre Sünden und Sorgen anzuvertrauen. Doch der Detektiv macht sie nach dem Telefonat ausfindig und folgt ihr tagelang zu den Adressen ihrer verschiedenen Liebhaber. Sabina ist Schauspielerin, doch weniger als Beruf. Stattdessen spielt sie vor jedem Mann eine andere Rolle ihrer gespaltenen Persönlichkeit, die sie so gerne vereinen will.

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Zurück bleibt die Leere des verblassten Idealismus – Namenlos [Rezension]

Zurück bleibt die Leere des verblassten Idealismus – Namenlos [Rezension]

Frankfurt am Main. Es ist kalt. Sie lernt ihn kennen. Er interessiert sich für sie. Sie sprechen über Literatur, ihr Leben. Die tiefsten Gedanke und schönsten Momente teilen sie. Doch eines verraten sie sich nicht: Ihre Namen. Die Frankfurter Novelle “Namenlos” von Nika Sachs beschreibt zwei Menschen, die sich “rückwärts” kennenlernen.

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Ein sanfter Fausthieb – Und dein Leben, dein Leben [Rezension]

Ein sanfter Fausthieb – Und dein Leben, dein Leben [Rezension]

Carmen wohnt in einem alten Bootshaus am Ufer eines abgelegenen Sees, allein mit ihrem Hund Dexter. Sie ist Schriftstellerin und verliert sich inmitten der Einsamkeit in ihrer Arbeit. Nur ihre seltenen Besuche im Ort auf der anderen Seite des Sees bieten ihr Kontakt zur Außenwelt. Ihr Alltag wird bestimmt vom Schreiben und ausgedehnten Spaziergängen im Wald. Carmen ist fasziniert vom Tod, genauer gesagt dem gewaltsamen Tod und jenen, die ihn herbeiführen.

Ihr Leben lang befasst sie sich mit allen Bereichen des Sterbens und kommt nicht nur auf theoretischer Basis mit dem Tod in Kontakt. Besonders aufregend wird ihr Leben jedoch, als ein Mörder bei ihr zu Gast ist.

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Realistische Spionage Romantasy – Der Kuss des Wandlers [Rezension]

Realistische Spionage Romantasy – Der Kuss des Wandlers [Rezension]

Eine Sechzehnjährige mit außergewöhnlichen Fähigkeiten, eine Sommerakademie in Prag und eine Liebesgeschichte. Beim ersten Blick auf den Klappentext klingt das Ganze nach einer gewöhnlichen Romantasy mit wenig Überraschungspotential.

Ich hätte mich nicht mehr täuschen können.

Kiara findet heraus, dass sie zu den Wandlern zählt, die im Geheimen unter uns Menschen wandeln (höhö). Sie tut das aber nicht, weil sie so starke Kräfte hätte, die unkontrolliert ausbrechen, sondern weil ihr Mentor sie als Spionin zum verfeindeten Skorpion-Clan schicken will. Jeden Sommer werden auf einer Prager Akademie nämlich junge Wandler in ihre Fähigkeiten eingeweiht und dieses Mal soll der mächtigste von ihnen gefunden und zum König gekrönt werden. Kiaras Aufgabe ist es, diesen an ihren Clan zu verraten, bevor er seine Macht entfalten kann. Dass sie sich dabei gleich am ersten Tag verliebt, erschwert das ganze Unternehmen natürlich. Sie freundet sich außerdem mit ihren Feinden an, wie man das eben mit Mitschülern so macht, hat mit dem Entdecken ihrer eigenen Fähigkeiten Probleme und verstrickt sich in gefährliche Intrigen.

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Sprachpoet und Weltenmaler – Verhext [Rezension]

Sprachpoet und Weltenmaler – Verhext [Rezension]

Verhext ist ein Sammelband mit fünf phantastischen Erzählungen, die alle in unterschiedliche Welten und Geschichten eintauchen lassen. Wir leiden mit der Magierin Catya, die sich mit den Regeln und Strafen der Magierakademie herumzuplagen hat, begegnen Kendra von den Meeren auf einem geisterhaften Strand, der wahren Liebe in einer düsteren Zitadelle, einer Horde Bestien im 11. Jahrhundert und dem Herr der Toten selbst. Verhext, Kendras Auge, Nur ein Stein, Exsanguis, Glaswiesentänzer, so heißen die Geschichten. Ihnen allen ist eines gemeinsam: der Versuch, die Magie dazu zu nutzen, die eigenen Sehnsüchte zu stillen. Doch bald müssen die Protagonisten lernen, dass die Magie ihren eigenen Kopf hat, dass sie nicht alles heilen kann, dass sie gefährlich ist, einen manchmal auffrisst mit Haut und Haaren und ins Verderben stürzt.

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Die Perle unter Säuen – Das Flüstern der Pappeln [Rezension]

Die Perle unter Säuen – Das Flüstern der Pappeln [Rezension]

Das Flüstern der Pappeln: Hennie war lange weg, zum Studieren in einer anderen Stadt und im Ausland. Sie kehrt auf den elterlichen Hof zurück, fühlt sich verloren, weiß nicht, warum sie sauer ist und wohin ihr Leben führen will. Ihre Großmutter liegt sterbend im Bett und spricht nicht mehr. Vielleicht ist sie nicht mehr bei Sinnen. Dennoch liest Hennie ihr alte Briefe vor, die Woche für Woche zurückkommen und die die Großmutter in jungen Jahren an einen Mann schrieb. Und der ist nicht Hennies Großvater.

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Die deideste Abwärtsspirale ever – Die Optimierer [Rezension]

Die deideste Abwärtsspirale ever – Die Optimierer [Rezension]

Samson Freitag ist ein Lebensberater in “die Optimierer”. Die Geschichte spielt im viel zu heißen Spätsommer 2052, Samson ist wohnhaft in München, BEU. Die BEU ist die Bundesrepublik Europa, die sich vom Rest der Welt abgeschottet hat. Samson hat 980 Sozialpunkte. Für jede Wohltat erhält man welche. Die Lebensberatungen, die er durchführt, helfen der Gesellschaft ebenfalls und bringen ihn immer näher an die 1.000.

Mit der Begrüßung “Jeder an seinem Platz!” tritt er bei Martina Fischer ein, die er für ihre zukünftige Arbeitsstelle beraten soll. Wer eine Lebenberatung per Unterschrift auf dem Vertrag annimmt, verpflichtet sich, das Beratungsergebnis anzunehmen. Bei Martina lautet die Empfehlung “Kontemplation”, was bedeutet, dass sie mit ihrem Bedingungslosen Grundeinkommen machen kann, was sie will, solange sie arbeitslos bleibt und keinem anderen einen Arbeitsplatz wegnimmt. Das findet Frau Fischer ganz und gar nicht deide1.

Er geht seiner Arbeit nach, obwohl er von der Kommunikationslinse, einer modernen Form der Brillen mit integriertem Web-Portal, Gesichtsscanner, Navi, Messengern und allem, was dazugehört, Augen- und Kopfschmerzen bekommt. Seine Freundin ist eher mies und genervt drauf, sein Gesundheitszustand verschlechtert sich, und seine Beförderung, die beim Erreichen von 1000 Sozialpunkten winkt, rückt plötzlich in die Ferne, weil nichts mehr läuft wie es eigentlich soll.

1 Deide ist ein Wort, das im Jahr 2052 als Ausdruck für “cool”, “nice” oder ähnliche Wörter verwendet wird.

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