Ist ja nur so’n Buch – War ja nur so ’ne Idee…
Wer hat Twitter erfunden? Wann wurde Facebook zum Hit? Seit wann gibt es künstliche Intelligenz? Und wie spricht man den Namen des Erfinders vom Algorithmus aus? All diese Fragen lassen sich auf einen gemeinsamen Nenner zurückführen: War ja nur so ’ne Idee…!
Die ersten drei Dinge, die ich nach dem Lesen getan habe:
- Nochmal durch das Buch geblättert
- Einige Passagen vereinzelt gelesen
- Das Buchcover befühlt
Mein Eindruck zu War ja nur so ’ne Idee:
Ich hatte gewisse Erwartungen an dieses Buch, bevor ich es gelesen habe. Einerseits wollte ich, dass ich inspiriert werde, meine eigenen Geschäftsideen großzuziehen. Ich hätte mir gewünscht, mehr abgefahrene Ideen und schwierige Wege in Erfahrung zu bringen, aber das wurde leider nicht erfüllt. Dafür ist das Buch allerdings auch nicht gedacht: „War ja nur so ’ne Idee* von Christian Kämmerling ist dafür da, Smalltalk-Munition zu gewährleisten. Und das hat das Sachbuch wirklich geschafft: Fakten bleiben im Kopf, und wenn es beim Networking mal lahm wird oder man geschickt das Gespräch in bestimmte Richtungen lenken möchte, kann man mit unterschiedlichen Anekdoten einsteigen.
Stärken des Buchs:
Das Buch „War ja nur so ’ne Idee* von Christian Kämmerling besteht aus 300 kurzen Geschichten auf 240 Seiten. Das führt mich direkt zur ersten Stärke, aber auch gleich zur ersten Schwäche. Hier geht es um einen Balance-Akt: Ein einzelnes Kapitel lässt sich in weniger als einer Minute lesen. Die Informationen sind knapp und prägnant, daher also eingängig. Ich habe mir vieles von dem, was ich gelesen habe, gemerkt und habe dadurch mein Repertoire an Dingen, die meine Gesprächspartner nicht wissen, mal wieder erhöht. Ich weiß recht viele teilweise unnütze Dinge und bin dafür bekannt, immer wieder Neues rauszuhauen. Dahingehend ist Kämmerlings Erfindungssammlung definitiv stark.
Stark sind auch der Schreibstil und das Korrektorat. Wie von einem Buch, das von einem Journalisten geschrieben wurde, nicht anders zu erwarten war, findet sich hier kein einziger Tipp- oder Rechtschreibfehler. Wenn du meine Buchrezensionen kennst, weißt du, dass alle Bücher der Randomhouse Gruppe eines gemeinsam haben: Ich bemängele das schlampige Korrektorat,das spätestens ab 66 % des Buches beginnt, teilweise miserabel zu sein, und es gibt einen obligatorischen das-dass-Fehler in jedem einzelnen Buch. Anders aber hier: Was der Irisana-Verlag (Auch Randomhouse) mit „Miracle Morning“ schon im Klappentext extrem blamiert hat, gibt es bei diesem Goldmann-Buch keinen Müh. Eine tolle Stärke, zu der auch noch der eloquente Stil hnzukommt.
Schwächen des Buchs:
Bei Themen wie der künstlichen Intelligenz, dem Algorithmus oder beispielsweise Wikipedia hätte ich gerne mehr erfahren. In diesen und anderen Themen war das vorliegende Buch für mich mehr eine Recherche-Erinnerung: Was mich interessiert hat, habe ich durch Suchanfragen im Internet genauer beleuchtet. Das würde ich intuitiv als Schwäche auslegen, da ich die Hermetik von Büchern bewundere und mir tiefergehende Informationen gewünscht hätte.
Sehr schade empfand ich, dass zwar die Herkunft von Ideen dargestellt wurde, aber nicht meine Erwartungen im Sinne der Inspiration erfüllt wurden. Das ist schade, und weder Autor noch Verlag können etwas dafür – nicht viele der Ideen, die zu weltbekannten Dingen, Websites oder Bräuchen geführt haben, fußen auf total genialen oder verrückten Einfällen. Sehr viel scheint von den Erfindern gut kalkuliert und durch mehr Investment als Glück umgesetzt. Das ist etwas schade, aber leider brutale Realität. Ich würde sagen, ich habe etwas vergeblich auf eine Art Mindfuck-Story gewartet.
Mein Fazit zu War ja nur so ’ne Idee… von Christian Kämmerling:
Damit du selbst bewerten kannst, ob War ja nur so ’ne Idee…von Christian Kämmerling SmallTalk-Munition für dich beinhaltet, möchte ich dir hier 26 der 300 Themen nennen, um die es geht. Dann kannst du dir spätestens eine eigene Meinung bilden, und ich habe nicht zu viel verraten 😉
- Augenzwinkern
- Bluetooth
- Concealer
- Dixi
- Eierschachtel
- Fotokopierer
- Granny Smith
- High Heels
- Internet
- Joggen
- Knöllchen
- Lego
- Maus (Computermaus)
- Nike
- Oreo
- PET-Flasche
- Quarz
- Rucola
- Safari
- Taschenbuch
- USB-Anschluss
- Vans
- Waxing
- XOXO
- Yoga
- Zahnseide
Klingt interessant, oder? Für mich keine Inspiration und keine tiefgehende Information, aber definitiv Small-Talk-Munition (was ein cooles Wort!).
Du willst mehr von Kia lesen? Hier gelangst du zu ihren Rezensionen.
War ja nur so ’ne Idee…
Christian Kämmerling
Sachbucherschienen bei Goldmann
16. Juli 2018
Jetzt für 10,00 € kaufen
Kia liest. Nicht nur Sachbücher zur persönlichen Entwicklung und Schreibratgeber, sondern auch Entwicklungsromane, nerdige Science Fiction und alles, was zwischen Utopie und Dystopie ein bisschen Drama angereichert hat. Beim Buchensemble gibt sie hin und wieder Einblicke in ihre Reiseberichte, die sie beim Durchqueren spannender Welten anfertigt.