GeschichtenAgentin

GeschichtenAgentin

Der Blog des Monats Oktober ist die “GeschichtenAgentin” von Dagmar Eckhardt. Und es gibt sogar etwas zu feiern: Der Blog von Dagmar wird jetzt im Oktober 10 Jahre alt. “Herzlichen Glückwunsch” sagt das Buchensemble dazu und freut sich, dass sie sich heute unseren Fragen stellt.

Was macht eine Ex-Buchhändlerin, die nicht mehr im Laden Bücher empfiehlt? Sie startet einen Buchblog! Genau das hat Dagmar Eckhardt vor 10 Jahren getan. Auf Geschichtenagentin.de notiert sie seit dem ihre Leseeindrücke und sinniert über Bücher und die Buchbranche. Sie liest grundsätzlich mehrere Bücher gleichzeitig – am liebsten jedes aus einem anderen Genre. Dementsprechend bunt sind ihre Blog-Themen: Sachbücher über Geschichte, Natur und Gesellschaft, Ratgeber über Gesundheit, Psychologie und Spiritualität, Fantasy, Science-Fiction, schräge Romane, Regionalliteratur – was auch immer ihre Neugier weckt, wird gelesen und besprochen.

Warum betreibst du deinen Buchblog?

Dafür gibt es drei gute Gründe. Mein Blog ist mein Lesetagebuch. Ich blogge also für mich. Der zweite Grund sind die Menschen, die ich über meinen Blog kennenlernen kann und die ich mit meiner Buchbegeisterung anstecken kann. Der dritte gute Grund führt vom Medium Buch weg. Das Internet ist ein wunderbarer Freiraum, den ich unbedingt mitgestalten möchte.

Was magst du an Büchern?

Sie erweitern meinen Horizont und lassen mich Geschichten genießen.

Welche sind deine liebsten Genres und warum?

Wie man meinem Buchblog Geschichtenagentin deutlich ansieht: Ich bin keine Genre-Leserin. Ich lese so gut wie alles.

Wie wichtig sind Buchblogger*innen deiner Meinung nach für die Buchbranche?

Alle Menschen, die Buchbegeisterung verbreiten, sind wichtig für die Buchbranche. Genau das tun Buchblogger*innen!

 

Was sind deine Top 10 Bücher aller Zeiten?

  1. Eric Carle – Die kleine Raupe Nimmersatt – Gerstenberg
  2. Ottfried Preußler – Die kleine Hexe – Thienemann
  3. Lewis Carroll – Alice im Wunderland –
  4. Ralf Nestmeyer – Südfrankreich – Michael Müller Reiseführer
  5. Anjali und R. Sriram – Yoga und Gefühle – Theseus
  6. Wolf-Dieter Storl – Ich bin ein Teil des Waldes
  7. Terry Pratchett  – alle Bücher
  8. Jodorowsky & Moebius – John Difool Comics
  9. Laurel K. Hamilton – Anita Blake Serie
    (diese Reihe werde ich so lange nennen, bis sie wieder einen deutschen Verlag gefunden hat)
  10. Platz 10 möchte ich reservieren: immer das Buch, das ich gerade lese

Ach ja: morgen könnte diese Liste schon wieder ganz anders aussehen!

Was wünscht du dir für die Zukunft im Umgang zwischen Verlagen und Bloggenden?

Zuallererst: macht bitte weniger Bücher und die dann dafür so gut wie nur irgend möglich! Über alles andere habe ich schon so häufig gebloggt und geredet, dass ich hier nur Stichworte nennen möchte: Trennt Blogger- und Presse-Mailverteiler. Schickt Links zur Leseprobe mit. Zitiert aus unseren Rezensionen und verlinkt dabei auf unsere Blogs. Und an die Blogger*innen: Haltet Freiexemplare nicht für selbstverständlich.

Welche Erfahrung hast du mit Büchern von Selfpublishern gemacht?

Von »wie großartig ist das denn?« bis »äh, nein« war schon alles dabei. Aber in vielen Fällen merkt man bei diesen Veröffentlichungen doch, dass die Erfahrung eines Verlagsteams die Qualität eines Buchs verbessern kann. Natürlich können sich auch Selfpublisher*innen diese Expertise einkaufen. Manche tun das. Andere verzichten leider.

Was mir jedoch bei Bilderbüchern und Kinderbüchern von Selfpublisher*innen auffällt, ist, dass sehr viele meinen, sie könnten mal eben ein Kinderbuch schreiben. Das geht häufig schief. Nur, weil eure Kinder die Geschichte mochten, die ihr ihnen abends am Bett erzählt habt, ergibt sie noch kein gutes Buch.

Was wünscht du dir für die Zukunft im Umgang zwischen Selfpublishern und Bloggenden?

Nichts anderes als bei den Verlagen auch: vor allem richtig gute Bücher. Und dann die Erkenntnis, dass mein Blog keine Maschine ist, bei der man oben ein Freiexemplar reinsteckt und unten eine Rezension bekommt, die sich automatisch auf Amazon und allen anderen Plattformen verteilt.

Lesen die Menschen immer weniger? Welchen Trend beobachtest du?

Was ist Lesen – zählen da nur Bücher? Oder nicht auch Online-Magazine und Social-Media-Beiträge? Wir konsumieren immer mehr Text, aber nicht zwingend in Form von Büchern. Was mich aber auch nicht beunruhigt. Ich hatte noch nie den Eindruck, dass Bücher lesen etwas ist, was alle machen. Es gibt so viele Wege, seinen Horizont zu erweitern oder Geschichten zu genießen – da sind Bücher nicht für jeden der Königsweg. Doch ich bin mir sicher: So lange es Menschen gibt, die ihre Buchbegeisterung in die Welt tragen, wird es auch immer wieder neue Leser und Leserinnen geben.

Wo siehst du deinen Buchblog in fünf Jahren?

Im Internet, aber nicht im Metaverse. Irgendwann wird das Medium Blog im Sinne von Web-Tagebuch aus der Zeit gefallen wirken. Doch so lange mir das Schreiben an sich Spaß macht, werde ich weiter meine Leseerlebnisse aufschreiben. Und so lange ich über das bloggen neue Menschen kennenlerne, werde ich auch weiter bloggen.

 

 

 

Wenn du mehr von Dagmar Eckhardt und ihren Rezensionen lesen möchtest, besuche GeschichtenAgentin und hinterlasse liebe Grüße vom Buchensemble!

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