Diese Autorin ist nicht mein Buch – Diese Woche ist nicht mein Tag

Diese Autorin ist nicht mein Buch – Diese Woche ist nicht mein Tag

Der Klappentext gefällt mir. Tropfender Wasserhahn, Nachbars Pakete im Flur, Schwiegermutter kommt zu Besuch – und dann der Wunsch, innerhalb von einer Woche einfach mal den ganzen Scheiß erledigen. Das klingt zu gut um wahr zu sein und hat mein Interesse geweckt.

Die ersten drei Dinge, die ich nach dem Lesen getan habe:

  1. Mir Klebezettel an die wirklich hässlichen Stellen des Buches gepackt

  2. Diese Rezension geschrieben

  3. Mein im Toaster vergessenes Brötchen geschmiert

Mein Eindruck zu “Diese Woche ist nicht mein Tag”:

Nachdem ich über den Klappentext gestolpert bin, habe ich ein tolles Buch erwartet. Und was soll ich sagen? Ein Get-Your-Shit-Done-Roman aus unserer Zeit, ein bisschen Satire über unser ständiges Hektisch-und-beschäftigt-sein und jede Menge Humor, während wir eine Frau dabei begleiten, wie sie ihr Leben auf die Reihe kriegt und dabei auch mal auf die Nase fällt … der muss noch geschrieben werden. Denn “diese Woche ist nicht mein Tag” ist weder humorvoll noch witzig noch spannend noch aus unserer Zeit … noch lesenwert.

Stärken des Buchs:

Es geht in diesem Buch um eine Katastrophenwoche der Protagonistin. Das ist eine Stärke, denn dieser Protagonistin sei jede Katastrophe und jedes Leid gegönnt. Ich hasse sie.

Weiterhin stark ist der Schreibstil der Autorin. Der ist echt nett.

Und … was soll ich sagen? Lieferung pünktlich? Verpackung unbeschädigt? Postbote nett? Geht leider nicht, hab das Buch im Laden gekauft. Mist.

Schwächen des Buchs:

Die Protagonistin ist, mit Verlaub, eine Idiotin. Und das ist super schwer für mich zu schreiben, denn die Autorin sieht sich selbst als Protagonistin, denke ich mal. Zumindest haben Autorin und Protagonistin den gleichen Namen, den gleichen Job, die gleichen Veröffentlichungen … Mist! Wie schreibe ich denn jetzt diese Rezension ehrlich, ohne die Autorin zu beleidigen? Das ist kaum möglich. Oh je. Aber die Rezensionen beim Buchensemble sind immer ehrlich. Also möchte ich mich nicht zensieren. Kommen wir also zu meinen Problemen mit der Protagonistin: Ich frage mich, wie sie es geschafft hat, bis heute zu überleben.

Sie ist naiv, sie spielt ihren “Freundinnen” etwas vor … sie wirkt an einigen Stellen hohl, oberflächlich, eingebildet, gelangweilt, naiv, unrealistisch und ist dabei keine Antiheldin, die sich irgendwie im Plot einnistet und sich gelungen weiterentwickelt – nein, sie ist einfach nur furchtbar und soll dabei irgendwie witzig sein.

Die Situationen im Buch wären absurd, wenn ich nicht erahnen würde, dass sie irgendwo irgendwie real sind. So viele Klischees auf einem Haufen aber können keineswegs irgendwie realistisch sein. Es gibt die hohle Freundin auf Männerjagd, den gebrochen Deutsch sprechenden Ausländer, der natürlich kriminell ist, und wie über eine Transperson gesprochen bzw. geschrieben wird, möchte ich nicht replizieren.

Mein Fazit zu “Diese Woche ist nicht mein Tag”:

Was interessant klang, witzig hätte werden können, wurde dann einfach nur nervig. Ich fände die Existenz der Protagonistin eigentlich sogar frauenverachtend (denn wie kann man ein Frauenbild schreiben, das so dumm, naiv, hohl, oberflächlich … ich fang schon wieder an) … Und dann wurde eine vielleicht ungewollte Unsensibilität Transpersonen gegenüber zu queer- bzw. homophobem Gedankengut – nö. Einfach nur: Nö.

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Diese Woche ist nicht mein Tag

Steffi von Wolff

Humor
Softcover, 304 Seiten

erschienen bei MIRA

10. Juli 2015

ISBN 978-3-56492013


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